Klein, tödlich, ferngesteuert
Neuartiges Drohnen-Boot der Ukraine bedroht die russische Schwarzmeerflotte
Das Boot ist kaum größer als ein Kajak.
© Soziale Medien
Neuer Schock für die russische Marine. Unweit des Flottenstützpunktes in Sewastopol wurde ein Drohnen-Boot der Ukraine angeschwemmt. Gebaut wurde es als Kamikaze-Drohne. Russlands Schiffe müssen nun damit rechnen, von diesen kleinen ferngesteuerten Booten gejagt zu werden.
Klein, tödlich und ferngesteuert – die Ukraine setzt neuartige Drohnenboote ein. Ein erster Typ ist gestrandet, ohne Schaden anzurichten. Derartige Mini-Boote sind eine ernsthafte Bedrohung auch für große Schiffe. Mit dem geschlossenen Deck erinnert das Boot an ein U-Boot, doch genau genommen handelt es sich nicht um ein echtes Tauch-Boot. Konstruktion und Steuerung eines Boots, das komplett tauchen kann, wären sehr aufwendig. Hier handelt es sich um ein Drohnen-Boot, dass nur wenig aus dem Wasser herausragt und so nur einen gleichmäßigen Radarschatten bietet. Wirklich neu ist das nicht, zum Drogenschmuggel werden ähnliche Konstruktionen verwendet.
In der Nähe eines Flottenstützpunktes
Das ukrainische Boot konnte offenbar erfolgreich den Sicherungskordon der russischen Marine durchbrechen, aber dann strandete es an der Küste in der Nähe des russischen Marinestützpunktes in Sewastopol. Auch wenn dem Einsatz kein Erfolg beschieden war, sind Boote dieses Typs eine ernste Bedrohung. In dem kleinen Boot befindet sich ein Motor, der Innerbords montiert IST und der das Boot vermutlich auf eine hohe Geschwindigkeit bringen kann. Da das Boot keine Besatzung hat, befinden sich mehrere Sensoren an Bord. Am Mast sind eine Kamera und ein Infrarotgerät montiert. Dahinter befindet sich eine Antenne zur Steuerung. Das Boot bewegt sich über 200 Kilometer weit von den ukrainischen Linien entfernt. Es ist daher zu vermuten, dass die Steuerung des Drohnen-Bootes über die Starlink-Satelliten erfolgt. Das würde bedeuten, dass die Reichweite der Steuerung praktisch unendlich ist und die Einsatzreichweite des Bootes nur von seinem Treibstoffvorrat und seiner Seetüchtigkeit begrenzt WIRD.
Es gibt keine Innenaufnahmen des Bootes. Der Einsatzzweck dürfte der eines Sprengbootes sein. Also ein Boot, dass dazu gebaut ist, ein gegnerisches Schiff zu rammen und dabei einen Sprengsatz zur Explosion zu bringen. Das Prinzip ist nicht neu. Schon in der Antike hat man sogenannte Brander eingesetzt. Kleine Boote, die Kurs auf die feindlichen Flottenmaßnahmen, und vor dem Zusammenstoß in Brand gesetzt wurden. Im Zweiten Weltkrieg wurden Sprengboote und bemannte Torpedos von Italien und Deutschland eingesetzt. Heute baut der Iran vergleichbare Drohnen-Boote.
Boot wurde gesprengt
Warum das Boot gestrandet ist, ist nicht bekannt. Denkbar ist, dass die Fernsteuerung gestört war. Bei einem unbemannten Boot führt jeder technische Defekt zu einem Ausfall, da es keine Möglichkeit einer Reparatur während des Einsatzes gibt-.
Nach dem Fund wurde das Boot schnell auf See geschleppt und dort gesprengt. Es ist auf den ersten Blick verwunderlich, dass das Boot nicht intensiver untersucht wurde. Doch vermutlich war es nicht möglich, den Sprengsatz sicher zu entschärfen, oder die Russen fürchteten, dass sich eine weitere versteckte Sprengfalle an Bord erfasst. Das wäre eine typische Vorsichtsmaßnahme, damit das Boot nicht in die Hand des Feindes fällt.

Sehen Sie im Video: stern-Militärexperte Gernot Kramper ordnet die überraschende und sehr erfolgreiche Gegenoffensive der Ukraine ein. Wie schwach ist Russland wirklich? Und wie beeinflusst das Putins Entscheidungen? Die Analyse im Video.
Quelle: news.google.com