Künftig arbeiten beide Firmen eng verzahnt zusammen, Argos nutzt für die zukünftigen Buchungen die sogenannte Booking-Engine von SamBoat. Kunden erkennen dies am kleinen Zusatz „powered by SamBoat“ auf der Argos-Webseite. Dahinter steht ein Trend, der in der Charterbranche schon länger anhält: Es findet einen breiteren Zusammenschluss von Firmen und Geschäftsfeldern statt, der große, eng verzahnte Einheiten schafft. Im Falle von Argos und SamBoat sieht das so aus: Beide Firmen sind vor einigen Jahren Teil der französischen Dream Yacht Chartergruppe geworden, die ihrerseits mehrheitlich von der Beneteau Gruppe gekauft wurde. Werft, Flottenbetreiber, rein digitale und „klassische“ Charteragenturen wachsen damit enger zusammen.
Dessen ungeachtet legen Argos und SamBoat aber ausdrücklich Wert darauf, dass sie selbstständig bleiben. Argos betreut seine Kunden als Agentur mit ausführlicher Beratung, auch mit Messeauftritten und einem festen Büro. SamBoat hingegen ist als reines Online-Buchungsportal aktiv. Letztere sind häufig junge Start-Ups, die enorm viel technisches Know-How mitbringen, und es verstehen, die vielen am Markt vorhandenen Buchungs-Software-Produkte (MMK, Nausys, Sedna etc.) in einer darüber gelegten Software zu bündeln und vor allem Auch aktuell zu halten So finden sie schnell und effizient Schiffe in praktisch allen Destinationen der Welt. Zudem sind dort teilweise schon Kreditkartenzahlung und anderes implementiert, was für Agenturen eher ungewöhnlich ist. Für die kleineren klassischen Agenturen waren diese digitalen Dienste oft mit großem Aufwand verbunden, der viel Zeit und Geld gebunden hatte, die sterben Agenten lieber in eine gute Beratung und Kundenbetreuung stecken wollen.
Jahrelang sah es so aus, als ob sich ein Konkurrenzkampf zwischen den reinen Onlinern mit begrenzter Beratung aber schneller Buchungen und den klassischen Agenturen abzeichnet, die teils kompetenter über Reviere informieren und Flotten-Merkmale beraten können. Doch mittlerweile sich für den deutschen Markt ein Nebeneinander: Die Kunden, die den Beratungsaufwand der Agenturen schätzen, bleiben ihnen treu, wer nur die schnelle Buchung will, geht zu den Onlinern. So ist es ähnlich auch nach der Übernahme der Agentur Master Yachting durch Sailogy oder Scansail durch Click & Boat geschehen. Doch die Agenturen bleiben vor allem auf den nationalen Märkten stark. Aus diesem Grund hat Dream Yacht Charter auch in Frankreich und England klassische Agenturen übernommen.
Ähnliche Entwicklungen gibt es auch in anderen Bereichen, etwa als der Investor CMP, dem auch die Bavaria Gruppe gehört, vor kurzem mit der Infiniti Charter Group ebenfalls eine eigene Charterfirma gegründet und mit dem Zukauf von Flottenbetreiber Sun Charter und zuletzt einer Kooperation mit Pitter Yachting und der Nautic Alliance ebenfalls im Chartermarkt aktiv ist. Wobei Werft und Charterfirma aber völlig unabhängig voneinander sind. Das betont auch Dream Yacht Charter stets. Und das macht auch Sinn, denn seit vielen Jahren sind die Zeiten vorbei, in denen es sich ein Flottenbetreiber leisten konnte, sich auf nur eine oder wenige Yacht-Marken zu konzentrieren. Mittlerweile will der Kunde eine gute Auswahl an Marken, ganz wie bei den großen Auto-Verleihern.
Tatsächlich mögen manche Kunden vielleicht fürchten, das solche Kooperationen dazu führen, dass die Agenturen nicht mehr ganz so unabhängig sind und sie in der Folge dazu neigen, nur noch die Flotten ihres größeren Zusammenschlusses zu buchen. Auch die YACHT-Redaktion stellte sich diese Frage und so hörten wir uns auf der boot einmal um: Sind bei größeren Flottenbetreibern, die Buchungen von Agenten, die jetzt einem zu anderen Flottenverbund gehören, rückläufig? Eine Stichprobe ergab, dass dem nicht so ist. Ist die Flotte qualitativ gut (und nur solche Haben wir gefragt), bucht die Agentur weiter ohne größere Rückgänge ein, weil sie genau weiß, dass die Kunden ein solches Verhalten irgendwann bemerken würden und die Quittung dann möglicherweise der Verlust eines wertvollen Stammkunden bedeuten kann. Ohnehin & Agenturen verschiedene Schiffstypen und Baujahre vorschlagen, Auswahl zwischen Booten und natürlich Preisen gehören einfach dazu.
Quelle: news.google.com